Schreibphase

Richtig gendern in wissenschaftlichen Arbeiten

Geschlechtergerechte Sprache kurz zusammengefasst

Vielfalt. Gleichberechtigung. Chancengleichheit – das richtige Gendern in deiner wissenschaftlichen Arbeit ist ein absolute Muss. Es gibt mehrere Möglichkeiten für gendergerechtes Formulieren. Wie beim Zitieren ist auch hier wichtig, dass du dich für eine Form entscheidest und diese in deiner gesamten wissenschaftlichen Arbeit anwendest.


Jede der vorgestellten Formulierungen hat ihre Vor- und Nachteile. Du solltest daher bereits bei der Konzeption deiner wissenschaftlichen Arbeit darauf achten, für welchen Stil du dich entscheidest. Achte jedoch darauf, dass die Geschlechtertrennung häufig beim Lesefluss stören kann. Aus diesem Grund kannst du dir überlegen eine geschlechterneutrale Formulierung zu verwenden.

6 Möglichkeiten richtig zu gendern:

  1. Binnen-I: StudentIn, RechtsanwältIn
  2. Unterstrich: Student_innen, Professor_innen
  3. Schrägstrich: Ein/e Student/in, der/die Professor/in
  4. Sternchen: Student*innen, Professor*innen
  5. Paarform: die Studentinnen und Studenten
  6. Geschlechtsneutral: die Studierenden

Warum gendergerecht formulieren?

Durch einen bewussten Umgang mit der Sprache sollen Frauen und andere Geschlechter gleichberechtigt in der Sprache sichtbar gemacht werden. Dabei darf die Frau nicht als „schwaches Geschlecht“ dargestellt werden und der Mann nicht als das „starke Geschlecht“ zur Norm werden.

Gendern mit Binnen-I, Unterstrich, Schrägstrich und Sternchen

Gendern mit einem großen I (Binnen-I)

Der erste Buchstabe für die weibliche Endung wird mit einen „I“ im Wortinneren als Mittel der geschlechtergerechten Schreibung im Deutschen groß geschrieben.

  • StudentInnen, StudentIn, LektorIn, AkademikerInnen, ProfessorIn
  • ArbeitnehmerInnenschutz

Gendern mit Unterstrich

Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch einen Unterstrich (sog. Gendergap) getrennt:

  • Student_innen
  • Mitarbeiter_innen

Gendern mit Klammer

Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch eine Klammer getrennt:

  • Student(innen), Student(in), Lektor(in), Akademiker(innen), Professor(in)

Gendern mit Schrägstrich

Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch einen Schrägstrich getrennt:

Mit Schrägstrich und Bindestrich

  • der/die Student/-in ist fleißig
  • Unsere Student/-innen werden online befragt
  • die/der Lektor/-in, die Akademiker/-innen, die/der Professor/-in

Nur mit Schrägstrich 

  • die/der Student/in
  • die Student/innen
  • die/der Lektor/in, die Akademiker/innen, die/der Professor/in

Gendern mit Sternchen

Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch ein Sternchen (sog. Gendersternchen) getrennt:

  • Student*innen, Student*in, Lektor*in, Akademiker*innen, Professor*in

Gendern mit der Paarform

Bei den Paarformen werden die Frauen und Männer explizit bzw. vollständig genannt und sichtbar gemacht. Bei der Paarform handelt es sich um „die höflichste und eindeutigste Variante der sprachlichen Gleichstellung“ (Duden).

Mit Bindewörter und, oder, bzw.

  • die Studentinnen und Studenten der Fakultät
  • Das Aufgabengebiet der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiter ergibt sich aus
  • Die Studentin bzw. der Student verpflichtet sich …
  • Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen
  • die Studentin und der Student, die Studentinnen oder Studenten, die Lektorin bzw. der Lektor, die Akademikerinnen und Akademiker, die Professorin bzw. der Professor

Mit Schrägstrich (an Stelle des Bindewortes)
Um Texte zu verkürzen kann die weibliche und die männliche Endung auch mittels Schrägstrich getrennt werden.

  • Das Schreiben erging an alle Studentinnen/Studenten, die …
  • die/der Studentin/Student, die Studentinnen/Studenten, die/der Lektorin/Lektor, die Akademikerinnen/Akademiker, die/der Professorin/Professor
TIPP:
Die Weglassprobe: Mit dieser Methode kannst du die grammatikalische Korrektheit der Wörter überprüfen. Dazu werden Binnen-I, Unterstrich, Schrägstrich, Sternchen bzw. Endungen „in“ oder „innen“ weggelassen, wobei die übrig gebliebene Form ein korrektes Wort ergeben muss.

Grammatikalisch nicht korrekt wäre: z.B. Beamt/in, Ärzt/in

Geschlechtsneutrale Formulierung

Die geschlechtsneutrale Form und geschlechtsabstrakte Form bietet sich an, um Personen zu benennen, ohne Auskunft über ihr Geschlecht zu geben.

Geschlechtsabstrakte Ausdrücke die im Singular und Plural neutral sind

  • das Mitglied, der Mensch, der Gast, das Kind, das Individuum, die Pflegekraft, der Lehrkörper

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen im Plural:

  • Angestellte (statt: Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer)
  • die Studierenden (statt: die Studentin oder der Student)
  • Bedienstete, Team, Arbeitskräfte, Belegschaft (statt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter)
  • Teilnehmende (statt: Teilnehmerinnen und Teilnehmer)
  • Lehrende, Lehrperson(en) (statt: LehrerIn (LehrerInnen))
  • VorgesetzteR (statt: Führungskraft)

Umformulierungen

  • Bitte beachten Sie folgenden Hinweis: … (statt: Der Anwender hat folgenden Hinweis zu beachten …)

Kreative Formulierungen

  • rollstuhlgerechter Zugang (statt: Zugang für RollstuhlfahrerInnen)
  • Teilnahmeliste (statt: TeilnehmerInnenliste)
  • Praktikumsstelle (statt: PraktikantInnenstelle)

Sichtbarmachung des Geschlechtes im Plural
bei Wörtern, wo nicht erkennbar ist ob es sich um eine männliche oder weibliche Person handelt

  • die weiblichen Mitglieder bzw. die männlichen Mitglieder (statt: die Mitglieder)

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